3D-Druck nimmt Fahrt auf

3D-DruckDie additive Fertigung mit Serienbauteilen aus dem 3D-Drucker hat das Potenzial, die Weltwirtschaft umzukrempeln (Zukunftsinstitut) – wenn auch nicht so, wie ursprünglich gedacht. Die Prophezeiung Ende 2012, dass der 3D-Druck wie eine Bombe im Retail-Markt einschlagen würde, machte 3D-Druck-Unternehmen zu den Lieblingen der Börse. Gut zwei Jahre später die Ernüchterung: Bei Konsumenten haben sich die Geräte (noch) nicht durchgesetzt, denn für den Heimgebrauch bringen sie mehr verschrobenes Plastik hervor als brauchbare Resultate. Dafür tritt 3D-Druck nun den Siegeszug in anderen Bereichen an.
In der Industrie hat sich der 3D-Druck inzwischen etabliert. Die Palette der Anwendungen reicht von Prototypen bis zur kleinen Serienfertigung. Die Materialvielfalt nimmt ebenfalls zu und umfasst bereits Edelmetalle, Keramik und Kunststoffe.

3D-Druck in der MedizinDer medizinische 3D-Druck, also der Einsatz von 3D-Druck in der Medizin, unterstützt die Medizin auf zwei Arten. Zum einen wird es Chirurgen ermöglicht passgenaue Implantate zu erstellen. Zum anderen können Ärzte und Chirurgen die Operationsvorbereitung an 3D-gedruckten Modellen üben und so ein besseres Verständnis über die geplante Operation erlangen. Mit fortschreitender Entwicklung der 3D-Drucker gewinnt eine dritte Art im medizinischen 3D-Druck an Bedeutung – das Drucken von Organen und menschlicher Stammzellen. Dieser medizinische Anwendungsbereich befindet sich noch in der Forschung und Entwicklung.

3D-Druck für Beton ist ein weiteres erfolgsversprechendes Einsatzgebiet. Forscher der TU Dresden entwickeln ein Bauverfahren, um Frischbeton schalungsfrei mittels 3D-Druck Technologie anzuwenden – und zwar nicht nur im Labor, sondern in Zukunft auch direkt auf der Baustelle. Wobei es nicht immer gleich ganze Häuser sein müssen. Ein oberösterreichisches Bauunternehmen möchte 2018 mit der Serienfertigung von Betonteilen beginnen. Der vier Meter große und 1,8 t schwere 3D-Drucker ist in der Lage auch konische, konkave und konvexe Formen bzw. aufwendige Rundungen ohne komplexe Schalungen zu produzieren.

Aber auch in die Werbung hat der 3D-Druck bereits Einzug gehalten. Dabei sprechen wir nicht von handlichen Give-aways in Einzelfertigung. Auch eine Nummer größer ist dies inzwischen kein Problem mehr. 3D-Produkte in einer Größe bis zu 1,5 x 1,2 x 1,8 Meter sind dabei inzwischen standardmässig möglich. Dies eröffnet völlig neue Anwendungen in der Außenwerbung, bei Messeauftritten oder am Point of Sale. Die Objekte werden hohl produziert, sind somit leicht und auch hinterleuchtbar.

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